Voltaire lesen: Das Philosophische Taschenwörterbuch.

Ende 2020 erschien im Reclam Verlag das von der Voltaire-Stiftung erstmalig vollständig auf Deutsch herausgegebene bedeutende Werk der Aufklärung.

Zu jedem Artikel des Philosophischen Taschenwörterbuchs gibt es hier auf unseren Internetseiten eine kurze Inhaltsangabe und den französischen Originaltext, Zug um Zug ergänzt durch einen Kommentar mit Hintergrundinformationen und ausführlichen Anmerkungen. Zum Beispiel: die Kommentarseite zum Artikel „Krieg“. Wie heute debattierten im 18. Jahrhundert echte und falsche Philosophen, natürlich auch Theologen und Ideologen über den Krieg. Einige Mächtige organisierten ihn. Viele litten und starben durch den Krieg, ohne dass man in der öffentlichen Debatte auf das unermessliche Leid – bis heute hat sich daran nichts geändert – das Hauptaugenmerk legte. Darüber empörte sich Voltaire, und sollte auch uns Heutige empören!

Nach über 250 Jahren ist diese antiklerikale Kampfschrift immer noch aktuell. Voltaire zeigt, welche Fragen man stellen sollte, um sich der geistigen Bevormundung durch scheinbare Autoritäten zu erwehren: Was wurde zu einem Thema bisher gesagt (Unterschiedliche Aussagen vergleichen)? Wer hat es gesagt (Nach den Quellen suchen)? Was wissen wir selbst (Eigene Beobachtungen tätigen)? Welche Schlussfolgerungen sind daraus zu ziehen (Aussagen nach Plausibilität bewerten)?
Gut, dass es bei Voltaire um die Befreiung von der kirchlich-religiösen Bevormundung geht (so schön fern von all unseren Finsternissen): Einmal verstanden, braucht man sein Verfahren nur auf heute zu übertragen, es kommt Licht in die Sache und man kann überlegen, was zu tun ist.


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Anlässlich der Pestepidemie in Italien: Gerüchte, lächerliche Gegenmaßnahmen und Übertreibungen, Panik und Aberglaube.
Neujahrsbrief Voltaires an Katharina II. von Russland

                                                                           Zu Ferney, 1. Januar 1772
Madame,
ich wünsche Eurer Kaiserlichen Majestät für das Jahr 1772 nicht Vermehrung des Ruhms, denn dieser ist größer nicht möglich, sondern eine Vermehrung der Nasenstüber für Moustapha und seine Wesire, einige neue Siege, dass Ihr Hauptquartier in Adrianopel (heute Edirne, westlich von Istanbul) liegen möge und den Frieden.*

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Offener Brief (25.11.2020) an Mark Zuckerberg wegen der Sperre unserer Facebook Seite ‚Voltaire Stiftung‘.

Nach der Sperre im Oktober 2020 haben wir, da sich die Rechtsprechung geändert hatte, im August 2021 einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Nach etlichen Anschreiben, kurz bevor die Sache vor ein Gericht gegangen wäre, lenkte Facebook im November ein und gab unsere Seite wieder frei. Im Übrigen ohne jeden Kommentar! Überflüssig zu sagen, dass unser unten abgedruckter Brief von Facebook niemals beantwortet wurde. Und schließlich, genau ein Jahr später, war unsere Seite wieder gesperrt! Einen weiteren Versuch, juristisch und mit viel Geld wenigstens eine Begründung zu erzwingen, haben wir nicht mehr unternommen.

Voltaire ist nicht Facebook, Facebook ist nicht Voltaire, Facebook ist nicht Charlie, Facebook ist nicht Freiheit….soviel zu diesem Thema!

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16.10.2020: Islamist enthauptet Lehrer Samuel Paty in Conflans-Sainte-Honorine bei Paris

Während die Zeugen zum Charlie Hebdo Attentat vernommen werden, unter Ihnen die Angehörigen der 12 Ermordeten von 2015, ermächtigt sich am 16.10.2020 ein 18 jähriger Islamist (das ist ein Mensch, der den Koran über die bürgerliche Gesetze stellt), mit einem Fleischermesser sein eigenes Blutgericht aufzuführen. Er erstach den Lehrer für Geschichte und Geographie Samuel Paty auf offener Straße. Anschließend trennte er den Kopf vom Rumpf des ermordeten Lehrers. Paty hatte im Unterricht mit seinen Schülern Mohamedkarrikaturen aus Charlie Hebdo gezeigt, um sie in der Klasse zur Diskussion zu stellen.

Voltaire (Artikel Fanatismus in seinem Philosophischen Taschenwörterbuch): „Es sind gewöhnlich Schurken, die die Fanatiker anführen und ihnen den Dolch in die Hand geben“.

Der Täter Abdoullakh A., ein in Frankreich anerkannter Asylant aus Tscheteschenien, spricht nicht Französisch und sehr schlecht Englisch.