
Sie war eine Frau des Geistes, der Wissenschaften und der Leidenschaften. Was für sie attraktiv war, sei es Mensch, Sache oder geistiges Werk, wollte sie voll und ganz für sich gewinnen und genießen. Und das jenseits von Moral und Etikette. Sie besuchte die Kaffeehäuser in Paris, obwohl es für Frauen verboten war, sie lebte 15 Jahre lang mit Voltaire in Cirey, dem Schloss ihres Ehemannes, sie korrespondierte mit den führenden Wissenschaftlern und Philosophen ihrer Zeit, übersetzte aus dem Englischen, Altgriechischem und Lateinischen. Wen sie liebte, liebte sie ganz, wenn sie am Spieltisch saß, wagte sie alles und gewann, dank ihres phänomenalen Gedächtnisses, große Summen. Ihre kurze Schrift: “Discours sur le bonheur” (Rede vom Glück) zeugt davon, daß sie all dies bewusst tat und geschickt verteidigte – gegen alle Pfaffen ihrer und sogar unserer Zeit.
„Émilie du Châtelet, Wissenschaftlerin, Geliebte Voltaires“ weiterlesen