René Pomeau, La religion de Voltaire
1.Teil: Ein antichristliches Raunen

Zusammenfassung des 1.Teils von René Pomeau, La Religion de Voltaire, Paris: Nizet, 1986 (erweiterte Neuauflage v. 1969) – Kinder- und Jugendzeit bis zum Exil im Jahr 1726; (S. 19 – 117)

Texte: Gedicht: Le vrai Dieu / der wirkliche Gott; Vers à Louis Racine, Epitre à Uranie; Tragödie: Oedipe; Epos: Henriade;
Biographie: Duvernet, Vie de V. (1785); Anon., Mémoires pour servir à la vie de V. (1786)

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1.Teil: Ein antichristliches Raunen“
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René Pomeau, La religion de Voltaire
2.Teil: Das Credo Voltaires

Zusammenfassung des 2.Teils von René Pomeau, La Religion de Voltaire, Paris: Nizet, 1986 (erweiterte Neuauflage v. 1969) – Zeit nach der Rückkehr aus dem englischen Exil 1728, Leben mit Emilie du Châtelet in Cirey bis zur Abreise nach Berlin 1750 (pp. 121 –  254)

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2.Teil: Das Credo Voltaires“
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Kuschel, Karl Joseph, Goethe und der Koran, Patmos, 2021, 432 S.

Wieder ein Buch nach dem Schema: „Voltaire böse – NN. gut!“ Hauptsache es geht gegen die Symbolfigur der Aufklärung, da hält es der Theologe Herr Kuschel sogar mit Goethen. Eine sehr positive, lobende Rezension des Buches (Zitat: „Damit [ein geplantes, eigenes Mohammed Drama] wollte Goethe einen radikal anderen Akzent setzten als Voltaire, dessen ‚Mahomet‘-Tragödie eine gezielte Verleumdung des Propheten als gewissenlosem Betrüger auf die europäischen Bühnen brachte“) kann man sich hier auf der IslamIQ Seite zu Gemüte führen.

Schuchter, Bernd, Herr Maschine oder vom wunderlichen Leben und Sterben des Julien Offray de La Mettrie, Braumüller: Wien, 2018, 176 S.
– ein Buch gegen Voltaire und die engagierte Aufklärung.

Wer sich über La Mettrie informieren will, sollte nicht zu diesem Buch greifen, in dem man weder zusammenhängend erfährt, wie La Mettrie gelebt, noch was er gelehrt hat. Er sei ein ‚Meister der vorläufigen Meinung‘, ein Holist, und habe die These vertreten, dass es zum Glück des Menschen keine Theologie braucht, die seit Menschengedenken immer nur missbraucht (sic) worden sei, um Menschen zu unterjochen (160). Wieviel mehr wäre über La Mettries Lehre zu sagen, wie etwa, dass er der erste war, der in dem durch die Erziehung eingepflanzten Schuldgefühl eine der schlimmsten Geißeln der Menschheit sah, oder dass er mit seinem Probedenken, eben gerade kein ‚Meister der vorläufigen Meinung‘ war, sondern vielmehr ein Meister freiheitlichen Denkens, der Phantasie, ein Vorläufer des Surrealismus gar. Und nicht zuletzt wäre er als vehementer Verteidiger der Sinnesfreuden, der Wollust, der Sexualität zu entdecken gewesen. Gerade um letzteres aber macht Schuchter einen riesigen Bogen.

„Schuchter, Bernd, Herr Maschine oder vom wunderlichen Leben und Sterben des Julien Offray de La Mettrie, Braumüller: Wien, 2018, 176 S.
– ein Buch gegen Voltaire und die engagierte Aufklärung.“
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„Warum malt ihr Gott mit einem langen Bart?“ Rezension des Philosophischen Taschenwörterbuchs von Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 22.1.2021

Im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung erschien von dem bekannten Literaturkritiker Gustav Seibt die erste ausführliche Besprechung zum Philosophischen Taschenwörterbuch in gedruckter Form. Er hat es mit Vergnügen gelesen und meint, man solle es nicht allzu häppchenweise zu sich nehmen. Auch als Pflichtlektüre für Schulen würde es sich gut eignen. Die Übersetzung empfand er manchmal als etwas schwerfällig und ausführlichere Kommentare wären nötig gewesen. Dass wir diese im Internet anbieten wollen, hat er vielleicht nicht realisiert. Eine alles in allem äußerst positive Rezension.
Zum Artikel in der Süddeutschen

Matthias Wulfmeyer, Die Akte Voltaire, independently published, 2020, 200 S.

Akte Voltaire

Dass Voltaire wohlhabend, ja reich war, wissen viele. Woher er seinen Reichtum hatte, weiß – zumindest in Deutschland – fast niemand. Zwar gibt es dazu Fachliteratur*, aber wer liest schon Fachliteratur – und dazu noch auf Französisch! Diesen weißen Fleck zu schließen, ist die Idee hinter „Die Akte Voltaire“, einer ‚Abenteuergeschichte‘ von Matthias Wulfmeyer, die Ende 2020 erschienen ist. Die Geschichte geht so: Voltaire kommt 1729 von England aus der Verbannung genau in dem Jahr zurück, in dem der französische Staat in einer miserablen Finanzlage ist und zur Aufbesserung der Staatskasse eine große Lotterie ausruft.

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„Leerer Sockel in Paris: Schutzhaft für Voltaire“, Jürg Altwegg, FAZ, 11.01.2021

Im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen erzählt Altwegg die Ereignisse um die Voltaire Statue in Paris, die einzige, die dort noch unter freiem Himmel zu besichtigen war und angeblich unter dem Druck von ‚Black Live Matters‘ beschädigt und dann vom Bürgermeisteramt entfernt wurde. In ‚Schutzhaft‘ genommen: aha! Die richtigen Worte findet Altwegg zwar nicht, er gibt insbesondere keinerlei Informationen über die Haltung Voltaires zum Kolonialismus oder zum Sklavenhandel. Und warum Voltaire nach dem geplanten, restriktiven Pressegesetz ‚wieder‘ aktuell sein soll, wie er schreibt, ist und bleibt unklar. Altwegg eiert herum.

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Philosophisches Taschenwörterbuch:
Amitié – Freundschaft (Kommentare)

Hintergrund:
Voltaire war dem Kult der Freundschaft, wie er in der griechischen Antike zelebriert wurde, durchaus zugeneigt, wenn auch mit der ihm eigenen Skepsis.
Für den Artikel Amitié (Freundschaft) hat Voltaire, anders als bei vielen anderen Artikeln des Philosophischen Taschenwörterbuchs, seine Autorschaft nie verleugnen müssen. Der Artikel ist in erweiterter Form auch in seinem 440 Artikel umfassenden Werk Questions sur l’Encyclopédie (1770 -1774) enthalten.

Die folgenden Kommentare zu einzelnen Textstellen beziehen sich mit ihren Seitenangaben auf die von uns bei Reclam herausgegebene Ausgabe des Philosophischen Taschenwörterbuchs (2020):

Anmerkung 1 (S. 28, dritter Absatz: „Die Begeisterung für die Freundschaft war bei den Griechen und den Arabern stärker als bei uns“): Bereits in seinem 1734 erschienenen Gedichtzyklus Discours en vers sur l’homme (IV) sucht Voltaire Anschluss an die antike Begeisterung für die Freundschaft: „Oh göttliche Freundschaft, vollkommene Glückseligkeit/Einzige Empfindung, die Maßlosigkeit erlaubt“ (O divine amitié, félicité parfaite/Seul mouvement de l’âme où l’excès soit permis).