Philosophisches Taschenwörterbuch:
Folie – Verrücktheit (Inhaltsangabe)

 




Wodurch unterscheidet sich ein Verrückter von einem Normalen? Er hat die gleichen Wahrnehmungen, er hat Vorstellungen, Warum kann er davon keinen Gebrauch machen? Wie kann es kommen, dass die Fähigkeit zu denken, so störanfällig ist? Und die Seele, eine immaterielle Substanz, könnte krank sein? Hat Gott verrückte Seelen geschaffen, so wie er vernünftige schuf?

Philosophisches Taschenwörterbuch:
États, Gouvernements – Staats- und Regierungsformen (Inhaltsangabe)

 




Jeder lässt sich darüber aus, wie der Staat zu reformieren sei und es sind sehr viele Bücher zu dem Thema geschrieben worden, ohne dass dies den Ministern des Staates geholfen hätte, besser zu regieren.
„Doch welches Vaterland sollte ein freier weiser Mann mit geringem Vermögen und ohne Vorurteile wählen?“
Vergleicht man die Monarchie mit einer Republik, so ist es in einer Monarchie nötig, sich zu verstellen, man muss Leuten nach dem Munde reden, ehrlose Menschen können leicht ein Amt erhalten.
Welchen Staat sollte man sich dann also aussuchen? „Den, wo man nur den Gesetzen gehorcht“.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Enfer – Hölle (Inhaltsangabe)

 




Um das Volk im Zaum zu halten, erfand man die Religion und die Hölle. Die Juden kannten zunächst die Hölle ebensowenig wie ein Leben nach dem Tode, bei ihnen strafte Gott im Diesseits. Welche Krankheit als Strafe, welche aber ein natürliches Ereignis war, konnten sie nur schwer auseinanderhalten. Am Ende übernahmen sie die Höllenidee ebenso wie es auch die Christen taten.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Égalité – Gleichheit (Inhaltsangabe)

 




Der Mensch ist fast auf der ganzen Welt versklavt. Das wäre nicht so, wenn es alles im Überfluss gäbe. Ausserdem ist nicht die Ungleichheit das Hauptübel, sondern die Abhängigkeit, dass man also einem anderen dienen muss. Es scheint wie eine Konstante, dass es überall Unterdrücker und Unterdrückte gibt und immer gab. Auch wird der Mensch mit dem Drang, über andere zu herrschen, geboren. Er unterwirft, wen er kann und macht aus ihm einen Abhängigen zu seinem Vorteil. Man hat Menschen sogar verboten, das Land zu verlassen, nur um sie besser ausnutzen zu können. Stattdessen sollte man ihre Lebensbedingungen so attraktiv einrichten, dass sie gerne bleiben. Alle Menschen sind von Natur aus gleich, auch wenn der eine der Herr und der andere sein Koch ist. Trotzdem führt in vielen Fällen die Machtstellung des einen zur Erniedrigung des anderen, dann muss man gehen.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Christianisme – Christentum (Inhaltsangabe)

 




Der Artikel umfasst 25 Seiten, ist somit der umfangreichste und zentrale Text des Philosophischen Wörterbuchs und trägt die Unterüberschrift: „Historische Untersuchungen über das Christentum“.
Er widmet sich folgenden Fragen/Themen:
Hat Jesus Christus wirklich gelebt? Kann er der Messias gewesen sein? Was hat es mit den von ihm angeblich bewirkten Wundern auf sich? Ist es plausibel, in ihm einen Gott, einen Geist, einen Menschen zu sehen – gibt es darüber historische glaubhafte Zeugnisse? Welches waren zu seinen Lebzeiten die beherrschenden religiösen Sekten? Wie konnte sich das Christentum ausbreiten? Wer war beschnitten und wer nicht, was sagt das über die religiöse Zugehörigkeit aus? Wer war Paulus, wer Petrus? Die Geschichte der Bekehrungen und der Märtyrer. Wie sich die Kirche gebildet hat mit ihren Dogmen. Das Zölibat und seine Bedeutung. Konstantin und das Christentum. Das Christentum wird zur verfolgerischen Religion. Die verschiedenen Konzile. Missionstätigkeit weltweit.
Auf diesen 25 Seiten rechnet Voltaire mit seinem Hauptfeind ab. Sein Urteil ist vernichtend.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Catéchisme du curé – Katechismus des Landpfarrers (Inhaltsangabe)

 




Ariston („der Tüchtigste“), will von Theotimus („der Gott Verehrende“) erfahren, wie er seine demnächst anzutretende Pfarrstelle zu führen gedenkt; wie er mit seinen Gemeindemitgliedern umgehen will; was er ihnen predigen wird.
Es stellt sich heraus, das Theotimus das Vorbild eines Gemeindepfarrers abgibt, der ganz bewusst eine kleine Gemeinde ausgesucht hat, um für seine Leute da sein zu können.
Ariston ruft mehrfach begeistert aus, wie gerne er in dieser Gemeinde wohnen würde.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Chaîne des événements – Die Kette der Ereignisse (Inhaltsangabe)

 




Leibniz entwickelte die Lehre vom zureichenden Grund, es soll demnach keine Wirkung ohne Ursache geben.
Obwohl man jedes Ereignis auf die vorhergehenden, die es bewirkt haben, zurückverfolgen kann, ist es nicht so einfach jenes zu bestimmen, das für das Ereignis (die Wirkung) das entscheidene war. Und anders herum: Nicht alles , was sich ereignet, ist folgenreich.
Und: Jedes Lebewesen hat einen Vater, aber nicht alle Erwachsenen haben Kinder.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Caractère – Charakter (Inhaltsangabe)

 




Seinen Charakter kann man nicht ändern. Man kann ihn allenfalls verbergen, aber früher oder später kommt er wieder durch.
Auch das Alter ändert den Charakter nicht, es mildert ihn ab, ansonsten ist es wie bei den Pflanzen. Ein Birnbaum ist immer noch vom selben Holz, auch wenn er im Alter knorrig und brüchig geworden ist.