Jörg Kreutz, Cosimo Alessandro Collini (1727 – 1806),Ein europäischer Aufklärer am kurpfälzischen Hof, Ubstadt-Weiher: Verlag Regionalkultur 2009, 682 S.

Kreutz Collini

Mit erstaunlicher Detailgenauigkeit geht Jörg Kreutz zu Werke, um der Biographie Collinis auf die Spur zu kommen. Dabei zieht er alles heran, was vor allem die französische Voltaireforschung in den letzten Jahrzehnten in akribischer Kleinarbeit zu Tage gefördert hat. Das Buch ist daher äußerst materialschwer, von 650 Seiten nimmt allein das Quellen und Literaturverzeichnis schon ein Drittel ein, die Anmerkungen besetzen fast ein weiteres Drittel, so daß der eigentlich interessante und flüssig geschriebene Text leider in einem Wald von Querverweisen unterzugehen droht.

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Voltaire, Elemente der Philosophie Newtons, Verteidigung des Newtonianismus, Die Metaphysik des Neuton

herausgegeben von Renate Wahsner und Horst Heino v. Borzeszkowski, Berlin 1996 (de Gruyter ). Die Autoren ordnen Voltaires Werk in ihrem Vorwort in die zeitgenössische wissenschaftliche Diskussion ein, insbesondere in die Leibniz – Newton Debatte, um dann etwas haarspalterisch auf dem neuzeitlichen Unterschied “mechanisch – mechanizistisch” herumzureiten. Sie loben Kant und die Metaphysik und freuen sich über Quanten, Unschärfen und ähnliche Feinheiten, die die Anwendbarkeit von Newtons Mechanik heute auf ein kleines Gebiet einschränkten. Die Neuherausgabe und Übersetzung zusammen mit dem Faksimilie der “Metaphysik des Neuton” von 1741 ist aber alleine schon verdienstvoll genug. Die Diskussion andererseits lesbar und angenehm durchsichtig. Unschön, ans Ende das böse Lessingwort zu setzen und für das ganze einen Preis von 98.-€ zu verlangen.