Pakistanische Christin Asia Bibi 2009 – 2015 inhaftiert (aus dem Archiv der gesperrten Facebookseite der Voltaire-Stiftung)

Der Fall von Asia Bibi erregte von 2009 bis 2019 international grosses Aufsehen, weil die beherrschende islamische Religion in Pakistan mit Hilfe staatlicher Gerichte ihr Bekenntnis zum Christentum als Beleidigung des Islam auffasste und mit einem Todesurteil bestrafte. Wir hatten ihren Fall auf unseren Facebookseiten 2015, zum Zeitpunkt, als das Todesurteil bestätigt wurde, vorgestellt.

Sie lebte in Ittanwali, einem Dorf im Osten Pakistans. Sie ist verheiratet mit Ashiq Masih (* um 1960) und hat fünf Töchter. Ihre Familie bildet mit zwei anderen die christliche Minderheit im Dorf, das von etwa 1500 Familien bewohnt wird.
Der Vorwurf: Bibi habe Wasser geholt und sei daraufhin aufgefordert worden, sich zum Islam zu bekennen, da die anderen Frauen einwandten, das Wasser sonst nicht trinken zu können (!). Infolgedessen sei eine Diskussion zwischen den Anwesenden entbrannt. Die Schilderungen aller Beteiligten stimmen bis zu
diesem Punkt überein. Nach Aussage der anderen Frauen soll Asia Bibi dann
behauptet haben, daß Mohammed nicht der wahre Prophet Gottes sei, was sie abstreitet.
Aufgrund der Aussage der anderen Frauen wurde sie wegen Blasphemie angeklagt und ist wurde 2009 inhaftiert, 2010 zum Tod durch Erhängen verurteilt. 2014 bestätigte ein Berufungsgericht das Todesurteil.
Der oberste Gerichtshof Pakistans verhandelte den Fall staatlich gelenkten Fanatismus 2015 erneut und sprach sie 2018 frei. Islamistien mobilisierten gegen das Urteil und bedrohten sie mit dem Tode. Dank einer internationalern Untersttzungskampagne konnte sie das Land verlassen und lebt heute in Kanada.
Näheres im Wikipedia-Artikel zu ihrem Fall.