David Bodanis: Émilie und Voltaire, Eine Liebe in Zeiten der Aufklärung. Deutsch von Hubert Mania, Reinbeck 2007, 443 S.

Bodanis Châtelet

David Bodanis ist Autor diverser Werke über bedeutende Entdeckungen der Wissenschaft. Bodanis Verdienst ist es, dem durchschnittlich Informierten  physikalische Zusammenhänge, die üblicherweise – mit dem Namen einer berühmten Person etikettiert – unverstanden im Wissensspeicher der Halbbildung abgelegt werden, verständlich zu machen, indem er sie in ihrem historischen Zusammenhang zeigt und beleuchtet. Während er sich mit der Relativitätstheorie Einsteins beschäftigte, entdeckte er Émilie du Châtelet, deren Geschichte ihn so faszinierte, dass er beschloss, ihrem Leben und Schaffen mit ‚Passionate Minds‚ – so lautet der Titel seines Buches in der englischen Originalausgabe – ein eigenes Werk zu widmen.

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Émilie du Châtelet, Wissenschaftlerin, Geliebte Voltaires

Emilie du Châtelet

Sie war eine Frau des Geistes, der Wissenschaften und der Leidenschaften. Was für sie attraktiv war, sei es Mensch, Sache oder geistiges Werk, wollte sie voll und ganz für sich gewinnen und genießen. Und das jenseits von Moral und Etikette. Sie besuchte die Kaffeehäuser in Paris, obwohl es für Frauen verboten war, sie lebte 15 Jahre lang mit Voltaire in Cirey, dem Schloss ihres Ehemannes, sie korrespondierte mit den führenden Wissenschaftlern und Philosophen ihrer Zeit, übersetzte aus dem Englischen, Altgriechischem und Lateinischen. Wen sie liebte, liebte sie ganz, wenn sie am Spieltisch saß, wagte sie alles und gewann, dank ihres phänomenalen Gedächtnisses, große Summen. Ihre kurze Schrift: “Discours sur le bonheur” (Rede vom Glück) zeugt davon, daß sie all dies bewusst tat und geschickt verteidigte – gegen alle Pfaffen ihrer und sogar unserer Zeit.

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Elements de la philosophie de Newton Amsterdam 1738 Jacques Desbordes.

Nach ausführlichen Studien und eigenen Experimenten, die gemeinsam mit Émilie du Châtelet  und den Naturwissenschaftlern Clairaut sowie Maupertuis in Cirey durchgeführt wurden, übersetzte zunächst Émilie du Châtelet Newtons Werk. Die “Elements de la Philosophie de Newton” stellen eine popularisierte Version aus der Feder Voltaires dar. Die französische Physik war zu Voltaires Zeit noch stark von theologischen Bevormundungen und Irrtümern geprägt – mit dieser Übersetzung hat Voltaire der experimentellen Wissenschaft gegen spekulative Phantastereien in Frankreich zum Durchbruch verholfen. Die erste Ausgabe erschien ohne die vier letzten Kapitel über das Planetensystem. Erst 1741 erschien in Paris die erste vollständige Ausgabe mit London als Druckortangabe.

Auf Deutsch (Jahr der ersten Ausgabe, ohne Folgeauflagen):
Als Einzelausgabe:
o Die Metaphysik des Neuton [Newton] oder Vergleichung der Meinungen des Herrn von Leibnitz und des Neutons von dem Hn. Von Voltaire in Franz. Sprache abgefaßet und ins Deutsche übersetzet von G. C. M. , [= Gottlieb Christian von Moser] Helmstädt: Weygand, 1741, 104 S. (BV-200628 )
o Elemente der Philosophie Newtons, Verteidigung des Newtonianismus, Die Metaphysik des Neuton, herausgegeben von Renate Wahsner und Horst Heino v. Borzeszkowski, Berlin 1996 (de Gruyter ). (BV-200522)

In Sammlungen:
o Die Metaphysik des Neuton [Newton] oder Vergleichung der Meinungen des Herrn von Leibnitz und des Neutons von dem Hn. Von Voltaire in Franz. Sprache abgefaßet und ins Deutsche übersetzet von G. C. M. , [= Gottlieb Christian von Moser] Helmstädt: Weygand, 1741, 104 S. (Bd.1, Seite: , (BV-200628)
o Elemente der Philosophie Newtons, in: Borzeszokowski, H.H, von, Wahsner, R., Newton und Voltaire, Berlin: Akademie, 1980, S. 217 - 290 (nicht: 2.Teil und 3. Teil nur Kap. 1,5) (Bd.1, Seite: , (BV-201079)
o Elemente der Philosophie Newtons, Verteidigung des Newtonianismus, Die Metaphysik des Neuton, herausgegeben von Renate Wahsner und Horst Heino v. Borzeszkowski, Berlin 1996 (de Gruyter ). (Bd.1, Seite: , (BV-200522)