Philipps Geheimnis.

Ketzerbriefe 196, Freiburg: Ahriman, Dezember 2015/Januar 2016 (von Fritz Erik Hoevels). Ein sehr lesenswerter und, weil er eine Erklärung der zuweilen verstörenden Kompromissbereitschaft Voltaires enthält, ein für alle der Aufklärung und Voltaire Verbundenen wegweisender Artikel aus der Feder des Psychoanalytikers aus Freiburg.

Hoevels zeigt, wie sich die radikale atheistische Kritik d’Holbachs und Diderots einerseits und der politisch praktische Kampf Voltaires (mit seiner ihm eigenen Beschränkung auf eine moderate Religionskritik) andererseits gegenseitig ergänzen und bedingen. Er skizziert die gesellschaftlichen Ursachen dieser Komplementarität, insbesondere die Stellung der Religion im Herrschaftsgefüge des 18. Jahrhunderts und entwickelt vor diesem Hintergrund eine bissige, aber sehr stimmige Kritik an dem Antiaufklärer Philipp Blom. Auf den einleitenden Artikel von Fritz Erik Hoevels folgt in der gleichen Ausgabe eine Rezension des in der Lizenzpresse himmelhoch gelobten Blom-Buches ‚Die bösen Philosophen‘ von Rainer Neuhaus. hier