Philosophisches Taschenwörterbuch:
Catéchisme du Japonais – Katechismus des Japaners (Inhaltsangabe)

 




So viele Gerichte gibt es auf der Welt. Niemand käme auf die Idee, eines für das allein schmeckende auszugeben. Anders bei der Religion. Viele Vorteile hat die englische gegenüber der französischen Verfassung. Religionen und Kirchen (so viele verschiedene Gerichte) , so verschieden sie auch sind, werden toleriert, nicht so in Frankreich.
Es gelte die Maxime: Niemand sollte gezwungen werden, ein Gericht, das ihm nicht schmeckt, essen zu müssen!

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Catéchisme chinois – Chinesischer Katechismus (Inhaltsangabe)

 




Zisi, ein konfuzianischer Gelehrter, prüft die Ansichten Gus (Sohn des Königs) und will in ihm die Grundsätze von der Kunst des guten Regierens festigen. Das in sechs Abschnitte aufgeteilte fiktive Gespräch soll im Jahre 417 v.u.Z. stattgefunden haben.
Das erste Gespräch widmet sich der Frage, ob man Gott als ‚Schöpfer von Himmel und Erde‘ anbeten soll und kommt zu dem Schluss, dass allenfalls der Schöpfer des Weltalls insgesamt angebetet werden sollte. Im zweiten Gespräch geht es um die Frage, wie ein Schöpfer der Welt in uns und durch uns wirkt. Im dritten Gespräch wird die Maxime aufgestellt, dass man so leben sollte, als ob es ein Leben nach dem Tod gäbe, als ob man eine unsterbliche Seele habe. Das vierte Gespräch soll klären, wie man sich den Kirchen gegenüber verhalten soll, insbesondere solchen, die einen anderen Glauben vertreten. Jeder sollte seinen eigenen Glauben haben dürfen, niemandem soll es aber erlaubt sein, den Glauben über die Gesetze zu stellen. Das fünfte Gespräch handelt davon, was man unter einer ‚tugendhaften Regierung‘ versteht, was es bedeutet, gerecht zu sein und wie man mit den Feinden seines Landes umgehen soll. Im abschließenden sechsten Gespräch sprechen die beiden von der Wichtigkeit der Gastfreundschaft und einer demütigen Haltung (als ‚Bescheidenheit der Seele‘ definiert).

Philosophisches Taschenwörterbuch:
De la Chine – Über China (Inhaltsangabe)

 




Christian Wolff, Mathematikprofessor aus Halle, hielt einen Vortrag über China, in dem er die chinesische Philosophie lobte. Ein Theologieprofessor namens Lange bezichtigte ihn des Atheismus: weil die chinesiche Regierung aus Atheisten bestehe, müsse auch der Referent ein Atheist sein. Der preussiche König verwies Wolff des Landes, er musste Halle innerhalb von 24 Stunden verlassen.
Wenn China verglichen mit Europa 200 Jahre zurück ist, steht doch fest, dass es vor tausend Jahren, „als wir noch nicht lesen konnten, all die wirklich nützlichen Sachen wusste, mit denen wir uns heute brüsten“.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Corps – Körper (Inhaltsangabe)

 




Was ein Körper wirklich ist, wissen wir nicht, wir kennen nur einige Eigenschaften von ihnen, wie die Ausdehnung und die Festigkeit. Berkeley bezweifelte selbst diese und behauptete, das seien nur Vorstellungen in uns und nicht Sachverhalte in der Realität.
Alle Körper kann man immer weiter teilen, daraus hat Leibniz die Lehre von den Monaden aufgebaut, die selbst keine Körper seien, obwohl die Körper sich aus Monaden zusammensetzten. Voltaire: „Dieses System ist nicht schlechter als andere, ich mag es ebenso gerne wie .[..].. die Vampire des Dom Calmet“.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Le Ciel des anciens – Der Himmel in der Antike (Inhaltsangabe)

 

Einen Himmel gibt es nicht, es gibt eine ungeheure Anzahl von Weltkugeln, die durch den leeren Raum kreisen.
Trotzdem hat es die unsinnigsten Ansichten über den Himmel gegeben, Voltaire stellt einige davon vor und wundert sich, dass man den Himmel dann auch noch mit Göttern bevölkert hat.
Dass bedeutende Heilige keineswegs auch gute Astronomen sein müssen, beweist Augustinus, der meinte, die Kugelform der Erde bezweifeln zu müssen, weil sonst die unten Lebenden mit den Füssen zuoberst gehen müssten.

 

Philosophisches Wörterbuch:
Chaîne des êtres crées – Die Kette der geschaffenen Lebewesen (Inhaltsangabe)

 

Platon behauptete, dass alles, was lebt, wie die Glieder einer Kette, vom einfachsten Atom his zum höchsten Wesen aufsteigend miteinander zusammenhängt. Wie aber, wenn einige Tiere gar nicht mehr existieren, also Kettenglieder fehlen? Wie ist es mit der offensichtlichen Lücke zwischen den Affen und den Menschen? Und auch die Planeten scheinen nicht einer aus dem anderen hervorgegangen zu sein. Unter ihnen herrscht – wie wir seit Newton wissen – die Gravitation, die sie zusammenhält und nicht etwa eine Kette.

 

Philosophisches Wörterbuch: Certain, Certitude – Gewiss, Gewissheit (Inhaltsangabe)

 

Es gibt verschiedene Gewissheiten, physikalische, mathematische und solche, die man durch den Augenschein oder durch die Berichte anderer gewinnt.
Erste sind die sichersten. Letztere sind ungewiss. Auch wenn „tout Paris“ behauptet, ein Ereignis hätte so und nicht anders stattgefunden, muss es sich trotzdem nicht so zugetragen haben.

 

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Chaîne des événements – Die Kette der Ereignisse (Inhaltsangabe)

 




Leibniz entwickelte die Lehre vom zureichenden Grund, es soll demnach keine Wirkung ohne Ursache geben.
Obwohl man jedes Ereignis auf die vorhergehenden, die es bewirkt haben, zurückverfolgen kann, ist es nicht so einfach jenes zu bestimmen, das für das Ereignis (die Wirkung) das entscheidene war. Und anders herum: Nicht alles , was sich ereignet, ist folgenreich.
Und: Jedes Lebewesen hat einen Vater, aber nicht alle Erwachsenen haben Kinder.

Philosophisches Taschenwörterbuch:
Caractère – Charakter (Inhaltsangabe)

 




Seinen Charakter kann man nicht ändern. Man kann ihn allenfalls verbergen, aber früher oder später kommt er wieder durch.
Auch das Alter ändert den Charakter nicht, es mildert ihn ab, ansonsten ist es wie bei den Pflanzen. Ein Birnbaum ist immer noch vom selben Holz, auch wenn er im Alter knorrig und brüchig geworden ist.

Philosophisches Wörterbuch:
Tout est bien – Alles ist gut (Inhaltsangabe)

 

Leibniz hat viele gelehrte Bücher verfasst, um zu beweisen, dass wir in der besten aller möglichen Welten leben und „dass Gott nicht mehr für uns tun konnte“. Pope prägte die Formel: „Alles was ist, ist gut“. Wir müssten damit zufrieden sein.
Wie kam dann aber das Böse in die Welt? Entweder war Gott doch nicht so vollkommen, wie behauptet wird, oder es gibt eine böse Kraft und eine gute, wie viele Völker glauben und auch die Manichäer. Da geht es dann zu wie bei den Ärzten von Molière, die sich streiten, wer mehr vom Patienten bekommt und sich schließlich darauf einigen, dass der eine den Aderlass und der andere das Brechmittel erhält.
Fest steht, dass es in der Welt eine klare und dauerhafte (Natur-)Ordnung gibt. Weshalb es aber gut sein soll, wenn man unter den abscheulichen Qualen einer Krankheit leidet, bleibt fraglich. Pope behauptet, dass all die Übel zusammen das allgemeine Wohl bildeten. Andere ziehen den Sündenfall zur Erklärung heran, dass wir also bis in alle Zeiten bestraft werden, weil Eva den Apfel gegessen hat. Absurde Vorstellungen. Wie kam also das Böse in die Welt? Niemand hat darauf eine Anwort.