Ankündigung: Voltaire und der Alte Fritz – verlieren wir die Aufklärung? Vortrag am 17.9.2025 in Hamburg

Die Lessing Gesellschaft Hamburg lädt am 17. September, 19.00 Uhr zu einen Vortrag im Logenhaus Hamburg ein. Hier aus der Ankündigung: „Wissenschaften, Bildungswesen, Demokratie, Fortschritt … unser gesamtes modernes Denken verdanken wir der Aufklärung. Francois Arouet Voltaire – einer der wichtigsten Denker dieser Epoche – war ab 1750 Hof-Philosoph bei Friedrich II., König von Preussen, genannt „der alte Fritz“. Nicht zuletzt auch durch diese Verbindung, hatten diese beiden Freimaurer grossen Einfluss auf eine Entwicklung des zukünftigen Weltgeschehens, von der wir alle bis heute profitieren. Doch Wahrheiten gelten weder für alle Menschen, noch für alle Zeiten. Gehen uns diese essentiellen Errungenschaften jetzt wieder verloren?“

Es wird um die Frage gehen, ob „die Aufklärung“ schuld daran ist, dass heute, obwohl die christliche Kirche ihren schwefligen Atem stark verloren hat und von allen Seiten zurechtgestutzt wird, ihren Platz nicht Bildung, Wissen und ein genussorientiertes Leben eingenommen haben.
Was liegt näher, als zu den Ursprüngen der Aufklärung zurückzugehen, also zu Voltaire und seinem Einfluss auf die Mächtigen, der in der Freundschaft zu Friedrich II, dem „Alten Fritz“ genannten, ihren Kulminationspunkt hätte erreichen können. War es „die Aufklärung“, die zum preußischen Militarismus und dann zum Tiefpunkt der deutschen Geschichte führte? War am Ende Voltaire an allem schuld?

Anselm Breuers Voltaire Oper Samson in Mainz uraufgeführt

Dem Mainzer Komponisten Anselm Breuer kommt das Verdienst zu, nach fast 300 Jahren das Libretto von Voltaire (in französischer Sprache mit deutschen Untertiteln), mit seiner in der Tradition des Barock stehenden Vertonung zu neuem Leben erweckt zu haben. Am 7.9.2024 kam die Oper in der Augustinerkirche unter der Schirmherrschaft des dortigen Bischofs (!) in Mainz zur Uraufführung.
Die Oper Samson, zu der Voltaire 1733 das Libretto verfasste und Rameau die Musik komponierte, kam nie öffentlich zur Aufführung, weil die königliche Zensur ein Aufführungsverbot wegen Gotteslästerung verhängte. Voltaire hatte den biblischen Text (siehe Richter, 16) ausgewählt, weil er an ihm ohne große Veränderungen den ihm verhassten religiösen Fanatismus vorführen konnte.
Der Text erschien erstmals 1745 in Amsterdam, die Partitur Rameaus blieb nicht erhalten. Allerdings nutzte Rameau seine Samson-Kompositionen in diversen seiner späteren Stücke.

Tagung zu Voltaire im Schloss Schwetzingen

Die Tagung, die vom 19. bis 21. September 2024 im Rahmen des Carl-Theodor Jahres im Schloss Schwetzingen stattfindet, soll die Voltaire-Rezeption in den deutschsprachigen Wissenschaften und Künsten herausarbeiten. Zu den Veranstaltern zählen Professor Dr. Susan Richter, Historisches Seminar, Universität Kiel, PD Dr. Björn Spiekermann, Germanistisches Seminar, Universität Heidelberg, Professor Dr. Dieter Hüning, Universität Trier und Professor Dr. Gideon Stiening, Universität München. Die Veranstaltung ist öffentlich. Eine Anmeldung ist per E-Mail an srichter@histosem.uni-kiel.de notwendig.

Die Titel der Vorträge (Man kann sich den Veranstaltungsflyer als pdf herunterladen) versprechen nicht sehr viel Gutes, jedenfalls nicht im Sinne derer, die sich in der Tradition der Aufklärung sehen. Aber sicherlich wird es später eine Veröffentlichung der Vorträge geben, die wir dann vorstellen werden.

Die Voltaire-Stiftung erhielt Anfragen, warum sie als einzige Stiftung in Deutschland, die sich, in der Tradition Voltaires stehend, seinem Leben und Werk widmet, an der Veranstaltung nicht teilnimmt. Wir können nur antworten: weil sie nicht eingeladen wurde.

Voltaire: Zadig – Lesung von Jennipher Antoni

Berlin, 23.3 2014 Veranstalter: Voltaire-Stiftung. Einleitung zur Veranstaltung Rainer Neuhaus.

Einführung zur Lesung von Voltaire: Zadig

Von Rainer Neuhaus

Arno Schmidt hat einmal* die Anzahl seiner potentiellen Leser für Deutschland mit 390 beziffert, diejenigen, die sich für sein Werk aber professionell interessieren, mit acht Lesern.

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