Candide oder der Optimismus

Candide ou l`optimisme.Traduit de l’allemand de Mr. le Docteur Ralph. Sans lieu, (Genf: Cramer) erschien anonym 1759.

Voltaire schrieb Candide oder der Optimismus in seiner Genfer Zeit als Satire gegen Leibniz. Dieser behauptete, die Welt sei nach Gottes Wille immer gerade so wie sie ist zweckmäßig eingerichtet und deshalb die beste aller möglichen Welten.

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250 Jahre Candide – Erste Kritik am autoritären Optimismus – 21.6.2010

Erste Kritik am ‚Optimismus vom Dienst’

250 Jahre Candide

von Rainer Neuhaus

250 Jahre alt und noch immer lebendig: Das hätte sich Ludwig der XV. nicht träumen lassen, als er Voltaires Roman Candide kurz nach seinem Erscheinen Ende Februar 1759 in Frankreich verbieten ließ (in Genf wurde das Werk sogar öffentlich verbrannt).

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Voltaires Einfluss auf die Musik

Voltaire kannte Rameau bestens und vertrat ganz in seinem Sinne zum Thema ‚Oper‘ den Standpunkt, dass das Theaterstück mit seinem Inhalt im Vordergrund der Oper stehen solle und nicht die Musik, der er eine eher ergänzende Funktion zuschrieb. Voltaire nahm das offenbar nicht allzu streng, denn 1757 ließ er als Zwischenspiel einer Theateraufführung die Opéra buffa ,Die Magd als Herrin‘ von Pergolesi aufführen.

Von Voltaire stammen mehrere Libretti, das erste, Tanis et Zélide, schrieb er 1733 für Brassac von Moncif, es handelt von bösartigen Priestern, die im ägyptischen Memphis die Macht ergreifen und die legitime Monarchie stürzen. Nur durch das Eingreifen von Isis und Osiris können sie aufgehalten werden. Die Vorlage wurde nie vertont, sie scheint Brassac nicht inspiriert zu haben.

Das zweite Libretto, Samson, war im selben Jahr von Rameau bestellt worden und handelt vom aufrechten Samson, der sich gegen die betrügerischen Priester der Philister durchsetzt. Samson wurde von Rameau vertont, man hat die Oper jedoch – die Angriffe gegen Voltaire verhinderten dies – nie aufgeführt. Fast sämtliche Arien verwendete Rameau später in seiner Oper ‚Zoroastre‘. 

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Buch der Woche: Abgründig optimistisch – zu Voltaire: Candide oder der Optimismus. Officina ludi. 127 Seiten. 24,80 Euro

Lausitzer Rundschau, 8/9.12.2018 (von Ingrid Hoberg).
Klaus Ensikat, der Illustrator dieser schönen Ausgabe, ist in Finsterwalde aufgewachsen und das liegt in Brandenburg, dem Vertriebsgebiet der Lauitzer Rundschau. Er schuf für diese Candide-Ausgabe 55 aquarellierte Federzeichnungen,

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Candide – Oper von Bredemeyer

candide bredemeyer

Musik Reiner Bredemeyer
Libretto Gerhard Müller

Der Großinqisitor: Aufmachen!
Öffnet im Namen des Völkerrechts!
Öffnet! Kunigunde: Entsetzlich.
Candide: Fürchtet nichts. Wir sterben zusammen.

Mit ihrer Oper Candide haben Reiner Bredemeyer und Gerhard Müller fortgeschrieben, was Candide 200 Jahre nach Voltaire in der ‚besten aller Welten‘ begegnete. Er wird mit Auschwitz konfrontiert, erlebt die Niederbombung des republikanischen Spaniens vor den Augen einer ’neutralen‘ Völkergemeinschaft und ist Zeuge, wie sich die große Hoffnung der Menschheit auf eine vernünftig und human organisierte Welt als Chimäre erweist.

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Voltaire, Candide oder der Optimismus. Neu übersetzt von Tobias Roth und illustriert von Klaus Ensikat. Officina Ludi: Großhansdorf, 2018, 123 S.

Die sehr ansprechende, bibliophile Ausstattung mit den Zeichnungen von Klaus Ensikat überzeugt unbedingt, weniger die Übersetzung von Tobias Roth. Dieser mangelt es vor allem an Tempo, dem für Candide so wichtigen, beschwingten Sprachstil, der durch die Neigung, aus einem Satz bei Voltaire zwei im Deutschen zu machen, heruntergedrückt wird. Auch sind etliche Übersetzungsideen ziemlich gesucht, was eventuell darauf zurückzuführen ist, daß Roth originell und eigenständig sein wollte. Das ging schief.

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