Philosophisches Taschenwörterbuch:
Amour – Liebe (Inhaltsangabe)

Der Artikel beginnt mit einer bemerkenswerten Feststellung: „Hier muss man über Körperliches sprechen, denn Liebe ist ein Stoff aus der Natur, den die Phantasie bestickt hat“. Voltaire zeigt an einigen Beispielen, wie stark der Trieb bei den Tieren ist, wie beeindruckend deren Kraft, Schönheit, Zwanglosigkeit, Schnelligkeit sind: zum neidisch werden, gewissermaßen! Aber die Vorteile der menschlichen Gattung entschädigen in der Liebe für alles, was die Natur den Tieren mehr gab: Während diese meist nur mit einem einzigen Sinn lieben, ist bei den Menschen der ganze Leib empfindsam; wir genießen eine Wollust, die um nichts ermüdet, wir können uns jederzeit der Liebe hingeben, während die Tiere nur einen begrenzten Zeitraum haben. Wenn leider durch der Syphilis gerade die Organe unserer Lust befallen werden, ist das ein Grund, „die Natur anklagen, ihr eigenes Werk zu verderben, ihrem eigenen Plan zu widersprechen, gegen ihre Absichten zu handeln“. Ist dies die beste aller Welten? Voltaire: „Man sagt, die Dinge wurden so zum Besten eingerichtet: ich möchte es glauben, aber es fällt schwer“.