Philosophisches Taschenwörterbuch:
Catéchisme chinois – Chinesischer Katechismus (Inhaltsangabe)

 




Zisi, ein konfuzianischer Gelehrter, prüft die Ansichten Gus (Sohn des Königs) und will in ihm die Grundsätze von der Kunst des guten Regierens festigen. Das in sechs Abschnitte aufgeteilte fiktive Gespräch soll im Jahre 417 v.u.Z. stattgefunden haben.
Das erste Gespräch widmet sich der Frage, ob man Gott als ‚Schöpfer von Himmel und Erde‘ anbeten soll und kommt zu dem Schluss, dass allenfalls der Schöpfer des Weltalls insgesamt angebetet werden sollte. Im zweiten Gespräch geht es um die Frage, wie ein Schöpfer der Welt in uns und durch uns wirkt. Im dritten Gespräch wird die Maxime aufgestellt, dass man so leben sollte, als ob es ein Leben nach dem Tod gäbe, als ob man eine unsterbliche Seele habe. Das vierte Gespräch soll klären, wie man sich den Kirchen gegenüber verhalten soll, insbesondere solchen, die einen anderen Glauben vertreten. Jeder sollte seinen eigenen Glauben haben dürfen, niemandem soll es aber erlaubt sein, den Glauben über die Gesetze zu stellen. Das fünfte Gespräch handelt davon, was man unter einer ‚tugendhaften Regierung‘ versteht, was es bedeutet, gerecht zu sein und wie man mit den Feinden seines Landes umgehen soll. Im abschließenden sechsten Gespräch sprechen die beiden von der Wichtigkeit der Gastfreundschaft und einer demütigen Haltung (als ‚Bescheidenheit der Seele‘ definiert).