Kleve liegt am
Niederrhein im äußersten nordwestlichen Zipfel Deutschlands. Hier
begegnet man auf Schritt und Tritt Mauritz von Nassau Siegen (1604 - 1679),
einem Rückkehrer aus den Kolonialkriegen in Brasilien, unter dem die
Stadt eine kulturelle Blüte erlebte. Vielleicht wollte er die von ihm
verantworteten Schandtaten in Übersee heilen, vielleicht auch nur sich
unsterblich machen, jedenfalls entstanden unter seiner Regie
die über der Stadt thronende
Schwanenburg und der Prinzenhof als Sitz des Statthalters sowie die in ganz
Europa berühmten Klever Gartenanlagen. Ab 1666 bis ins 18. Jahrhundert
gehörte Kleve zu Brandenburg und war neben Berlin und Königsberg die dritte
preußische Haupt- und Residenzstadt.
Voltaire traf Friedrich II. erstmals 1740 im nahe
bei Kleve
auf
preußischem Boden gelegenen
Schloss Moyland,
auch seine weiteren Aufenthalte in Kleve stehen in enger Verbindung zu
seiner Freundschaft mit Friedrich.
Das Jahr 1741
vermerken die Geschichtsschreiber der Stadt als Geburtsstunde
von
Bad Kleve, denn am Springenberg wurde eine Mineralquelle entdeckt, die
der Stadt wenigstens eine Zeitlang Bekanntheit als Heilbad sicherte, während
sie in
politische Bedeutungslosigkeit versank und ihre Burganlage zerfiel. Als
Voltaire 1750 auf der Durchreise nach Berlin in die Stadt kommt, sind es
vor allem die Gartenanlagen, die ihn faszinieren
An den berühmten Gast erinnert heute der entlang einer alten
Poststraße liebevoll angelegte Voltaireweg.
Die Schwanenburg und ihr barock
ge-stalteter Innenhof, wie er sich 1745 präsentierte(Schautafel vor dem
Schloss in Kleve).
Der Prinzenhof, unterhalb der Burg gelegen, rechts oben beginnen die
berühmten Gartenanlagen - wurde im 2.Weltkrieg zerstört (Schautafel
Kleve)